Blogbeitrag
Erfahrungsbericht zu Camp Canis Hoope Park 2022
es war kalt - es war nass - es war krass
Juliane, 41 Jahre alt, fuhr im März 2022 mit dem Team von Dogfit zum ersten Mal zu einem Camp-Canis-Event. Wie sich das angefühlt hat, erzählt sie hier.
Als Rudi im Januar 2021 als neun Wochen alter Welpe bei mir einzog, hieß das für mich: Erst mal keine Zeit für Sport mehr! Ich war zwar so viel draußen unterwegs wie nie zuvor, aber statt zu joggen oder Rad zu fahren, stand ich auf Wiesen und bestaunte dieses zauberhafte Wesen, das sich mit tapsigen Schritten den Kiez eroberte. Nachts bekam ich wenig Schlaf, weil ich regelmäßig das fiepende Fellbaby zum Pippi-Machen nach draußen tragen musste. Es war eine harte und gleichzeitig super schöne Zeit. Dass ich mal regelmäßig und gerne trainiert hatte, vergaß ich über all diese neuen Eindrücke fast.
Gemeinsam mit dem Hund Sport machen
Als ich doch anfing es zu vermissen, googelte ich nach Möglichkeiten, mit Hund gemeinsam Sport zu machen. Denn plötzlich erschien es mir absurd, in Fitnessstudios zu gehen und mich dort eine Stunde aufs Rad zu setzen, während ich doch sowieso mit Rudi Gassi gehen musste. Schnell stieß ich auf Camp Canis und war fasziniert und gleichzeitig abgeschreckt von den Fotos, auf denen Menschen mit Hund durchs Gelände rennen – von oben bis unten dreckig, viele von ihnen geradezu in Matsch getränkt. Wie schaffen die das, durch den Parcours zu kommen? War ich dafür nicht längst zu unfit? Rudi war aber sowieso noch viel zu klein dafür, starten dürfen Hunde erst 12 Monaten. Es blieb in meinem Hinterkopf: Würde ich es schaffen, da mitzumachen und ins Ziel zu kommen?
Rund ein Jahr später stand ich selbst da, am Start bei Camp Canis in Hoope – gemeinsam mit dem Team von Lydia. Ich hatte angefangen, mit ihr zu walken und die Canicross-Grundlagen zu lernen, als Rudi rund neun Monate alt geworden war. Die Tierärztin hatte das Go gegeben für Techniktraining im Canicross und so begannen wir, die wichtigsten Signale zu üben. In Hoope bin ich dann gelandet, weil Lydia dort regelmäßig teilnimmt. Als sie fragte, ob ich Lust habe mitzukommen, sagte ich schneller ja als ich Schiss davor bekommen konnte – und buchte noch am selben Abend die Tickets, damit es wirklich kein Zurück gab.
Schlammig bis an die Ohren
Nun lagen an diesem Freitagabend im März 2022 drei Kilometer Hindernislauf durch den dunklen Wald vor uns: Wir hatten uns für den Nachtlauf angemeldet sowie für den 5-Kilometer-Trail am nächsten Tag. Und präsentierten uns nicht nur mit den Shirts von Dogfit Fitness als echtes Team, sondern auch mit leuchtenden Tütüs – denn lustig sein darf die ganze Sache natürlich auch. Wo beim Nachtlauf die Klamotten noch ziemlich sauber blieben, wurde am Samstag Wirklichkeit, was ich auf den Fotos gesehen hatte: Beim Zieleinlauf war ich schlammig bis an die Ohren. Und grinste übers ganze Gesicht.
Der Parcours führte zum Beispiel durch kleine Tümpel, äh: Teiche, auf denen SUP-Boards schwammen. Um auf die draufzuklettern, musste man aber erst mal ins eiskalte Wasser – das mir fast bis zur Brust stand. Rudi stürzte sich unerschrocken ins Wasser, das kennt und liebt er. Die Hindernisse waren ihm aber nicht alle ganz geheuer. Während ich ihm Mut zusprach, vergaß ich völlig, selbst über die Hindernisse zu jammern.
„Das glaubt dir keiner!“
Wir rannten als Gruppe von Hindernis zu Hindernis, sprangen über Steine, robbten durch wirklich stinkige Matschlöcher, kletterten durch Ringe und rutschten einen Berg hinunter – auf einer Plane, die mit eiskaltem Wasser begossen wurde! Es war kalt, es war nass, es war krass – aber vor allem hat es so heftig Spaß gemacht, das glaubt dir keiner! Wenn man sagt: Camp Canis kannst du nicht erklären, du musst dabei gewesen sein, dann ist das absolut wahr.
Rudi hat direkt Event-Luft geatmet: Er war total on fire, hat die Aufregung von uns Menschen und den anderen Hunden total gespürt. Und ich denke, er wollte dringend gewinnen, so stark hat er teilweise nach vorn gezogen. Aber genau darum geht es bei Camp Canis nicht und das ist einer der besten Punkte bei dieser Eventreihe: Es wird keine Zeit genommen, alle werden gefeiert und alle unterstützen sich gegenseitig. Die Atmosphäre in Hoope war toll: Alle waren gut gelaunt und es war einfach super, so viele Menschen zu treffen, die Hunde genauso lieben wie man selbst.
Camp Canis kannst du nicht erklären, du musst dabei gewesen sein.
Nimm Ersatzschuhe mit!
Aber das wichtigste: Lydia war die perfekte Trainerin! Sie hat uns bestens auf das Wochenende vorbereitet, hielt die ganze Gruppe zusammen und sprach uns nicht nur genau dann Mut zu, wenn wir es brauchten. Sie wusste auch immer Rat, wenn es um das Wohl der Hunde geht und hatte Tipps, wie man sie beruhigt, was bei der Ausrüstung wichtig ist und wie man gemeinsam mit ihnen gut ins Ziel kommt. Und: Wie man am Ende den Matsch wieder aus den Klamotten kriegt (erst mal fast gar nicht – nehmt auch unbedingt mehrere Paar Schuhe mit, wenn ihr könnt!).
Mein Fazit nach meinem ersten Camp-Canis-Event: Das mache ich unbedingt wieder! Am liebsten mit Lydia und der Dogfit-Fitness-Crew. Ich will gern noch mal die anderen Strecken ausprobieren, die Ostsee muss toll sein und vielleicht auch mal die Wingst. Auf jeden Fall melde ich mich aber jetzt schon mal für Termine im kommenden Jahr an. Und werde bis dahin fleißig trainieren – nicht um schneller ins Ziel zu kommen, sondern um noch mehr Spaß an der Bewegung zu haben und gemeinsam mit Rudi Sport draußen in der Natur zu machen. Dass Matsch so lustig sein kann, das glaubt dir keiner – aber es stimmt!
Juliane Gringer
Als Diplom-Journalistin mit umfangreicher Redaktionserfahrung arbeitet Juliane als freie Journalistin, Autorin, Texterin, Redakteurin, Lektorin und Projektmanagerin. Gemeinsam mit ihrem Doodle Rudi ist sie außerdem Teil der Dogfit-Familie.